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Digitalisierung in der Mineralöl- und Energiebranche:

Die industrielle Revolution hat begonnen!

Fachleute sprechen von der „vierten indus-

trielle Revolution“ was heute üblicherweise

mit „Digitalisierung“, „Industrie 4.0“ oder als

„Internet der Dinge“ beschrieben wird. Dabei

geht es um die Überführung analoger oder

manueller Prozesse in eine digitale Form,

meist mit Unterstützung modernster IT- und

Internet-Technologie. Doch was bedeutet

diese „Transformation“ für die Energiebran-

che? Jürgen Natter (GF bei pro4dynamix)

gibt einen Überblick zum aktuellen Stand.

Digitalisierung verändert bestehende

Geschäftsmodelle

Selbst Spezialisten wissen heute immer

noch nicht, welche Technologien sich zu-

künftig durchsetzen werden. In einem sind

sich diese Fachleute allerdings einig: Alte

Strukturen werden aufgebrochen und durch

neue, digitalisierte Prozesse ersetzt. Bei-

spiele aus anderen Branchen gibt es zuhauf:

Unternehmen wie Amazon (Handel und Lo-

gistik), UBER (Taxiunternehmen) oder AirB-

NB (Hotelgewerbe) übernehmen die Märkte

und verdrängen die bisherigen Anbieter.

Dieser Prozess wird auch als „Disruption“

bezeichnet und besagt, dass eine bestimm-

te Innovation die bisherigen Technologien,

Produkte oder Dienstleistungen größtenteils

oder vollständig verdrängt. Eine Ende 2016

veröffentlichte Studie des IT-Konzerns Dell

- an der rund 4.000 deutsche Manager be-

teiligt

waren - ergab, dass 42% der befragten

Entscheider nicht wissen, wie Ihre Branche

in den nächsten 3 Jahren aussehen wird!

Als Hauptgrund nennen drei Viertel sog.

Startups, die als Bedrohung für das eige-

ne Geschäftsmodell gesehen werden. 43%

der Manager schließen daraus, dass ihr

Geschäftsmodell in etwa 3 bis 5 Jahren ob-

solet werden könnte und damit jegliche Ge-

schäftsgrundlage entzogen wird: Höchste

Zeit also sich auch im eigenen Unternehmen

mit dem Thema „Digitalisierung“ zu beschäf-

tigen!

Hauptargument Kosten- und Wettbe-

werbsdruck

Als größte Treiber der Digitalisierung werden

zwei Bereiche genannt: Der Kostendruck auf

die bestehenden Geschäftsprozesse und

der zunehmend härter werdende Wettbe-

werb. Die Digitalisierung übernimmt dabei

eine Schlüsselrolle. Durch die Entwicklungs-

sprünge in der IT-Technologie in den letzten

10 Jahren, wuchsen die Speicher- und Re-

chenkapazitäten um das Vielfache. Diese

Entwicklung bewirkt, dass Prozesse inzwi-

schen günstig digitalisiert werden können.

Wo bisher manuelle Eingaben notwendig

waren, übernehmen IT-gestützte Systeme

diese Aufgaben und arbeiten oftmals schnel-

ler, günstiger und effizienter als jeder An-

wender.

Digitalisierung ist ein strategisches

Thema

Laut einer Studie von Bitkom, dem Ver-

band der Digitalbranche, ist die digitale

Transformation für 72 Prozent der mit-

telständischen Unternehmen eine zen-

trale

strategische

Herausforderung.