

Gleichzeitig haben jedoch 55 Prozent noch
immer keine eigene Digitalstrategie, um in
der digitalen Geschäftswelt zu agieren. Da-
bei sind die Umwälzungen, die der digitale
Wandel mit sich bringt, überall erkennbar:
Selbst die wertvollsten Unternehmen sind
nicht mehr die großen Mineralöl- und Brau-
sehersteller, sondern Technologieunter-
nehmen wie Apple, Google und Microsoft.
Allein durch diese Verschiebungen zeigt
sich, wie unumgänglich die Digitalisierung
bereits geworden ist. Daraus leitet sich die
Hauptaufgabe der Unternehmen ab: Eigene
Arbeitsabläufe, Denkweisen und Führungs-
strukturen auf den Prüfstand stellen und
wenn notwendig, verändern. Gleichzeitig ist
die Chance mit den Möglichkeiten der Digi-
talisierung eine noch größere Wertschöp-
fung zu erzielen, trotz aller Veränderungen
und Kosten, für die Unternehmen enorm.
Einige Beispiele für digitale Lösungen in
der Energiebranche
•
EDI (elecronic data interchan-
ge): Mithilfe von EDI-Lösungen, die auf
Schnittstellen beruhen, können Informa-
tionen problemlos, zeitsparend und auto-
matisiert mit anderen Partnern, Systemen
und Plattformen ausgetauscht werden.
•
Digitalisierung im Tankstellen-
management: Hierzu tauschen moder-
ne ERP-Systeme Daten zwischen der
Zentrale und den Tankstellen automa-
tisch aus: Die volle Integration eines
Kassensystems und/oder eines Fore-
court-Controllers ist problemlos möglich.
•
D o k u m e n t e n m a n a g e m e n t
(DMS-Systeme): Die „digitale Ablage“
hat sich aufgrund der enormen Vorteile
bereits in vielen Unternehmen durchge-
setzt. In so einem DMS-System werden
Belege bzw. deren digitale Kopien, in der
Regel bereits mit der Verbuchung im be-
stehenden Warenwirtschaftssystem auto-
matisch in der DMS-Lösung gespeichert.
•
Mobile Lösungen und Apps: Durch
den Ausbau mit Breitbandnetzen und Funk-
technologie, stehen heute alle gewünsch-
ten Informationen mobil zur Verfügung: Ob
Verfügbarkeit eines Artikels, aktuelle Bör-
sendaten, die Tankstellenpreise in einer
Region, die Anbindung des Außendiensts
oder eines Tankwagens mittels Tablet-PC.
•
ERP-Systeme: Heute ist es bei-
nahe unerheblich, an welchem Stand-
ort die Warenwirtschaft zukünftig be-
trieben werden soll. Es kommen immer
mehr „Cloud“-Lösungen zum Einsatz, bei
dem ein Rechenzentrum die notwendi-
gen Hard-und Softwarekapazitäten ver-
mietet und der Anwender über entspre-
chende Leitungen auf die Daten zugreift.
„Wer nichts verändern will, wird auch
das verlieren, was er bewahren möchte.“
Dieses Zitat des ehem. Bundespräsiden-
ten Gustav Heinemann (1899 - 1976) passt
hervorragend zur Grundidee der Digitalisie-
rung. Wer im Unternehmen nichts verändert,
wird früher oder später auf dem Abstellgleis
landen. Sobald ein Prozess in einem Unter-
nehmen schneller und einfacher, und damit
kostengünstiger, als in einem anderen um-
gesetzt werden kann, wird dieses Unterneh-
men den daraus gewonnenen Vorteil für sich
nutzen, um seine Marktposition zu stärken
oder gar auszubauen. Wer auf diesen Pro-
zess keine Antwort hat oder sich jetzt nicht
mit den Möglichkeiten der Digitalisierung
au s e i nande r s e t z t ,
wird aus Sicht der
Fachwelt früher oder
später sein Geschäfts-
modell
verlieren.
Jürgen Natter
Geschäftsführer pro4dynamix